Trotz strenger Vorgaben durch einen Bebauungsplan hatten Bauherr und Architekt von Beginn an sehr klare Vorstellungen bei der Umsetzung einer modernen und zeitlosen Architektur, welche als Energieeffizienzhaus in Massivbauweise unter Einsatz erneuerbarer Energien und ökologischer Gesichtspunkte konzipiert werden sollte. Aufgrund der gemeinsamen Linie auch in Sachen Energieeffizienz und Gestaltung konnte so ein modernes, zukunftsorientiertes und vor allem besonders energetisches Wohngebäude verwirklicht werden. Dabei lag der erreichte Jahresprimärenergiebedarf von 14 KWh/m² mit 68 Prozent Unterschreitung weit unter den geforderten EnEV-Vorgaben und zudem unter dem eines KfW- Effizienzhaus 40.
Das Gebäude in seiner bewusst reduzierten Formensprache mit weiß geputzter Fassade lebt in erster Linie von der Anordnung und Gestaltung der dunkel gehaltenen Fensteröffnungen, welche die Aufteilung der Innenräume im EG entsprechend den Gegebenheiten des Grundstücks und den Himmelsrichtungen widerspiegelt. Der geschlossene Teil zur Straße hin für Nebenräume und Treppe, die offenen Bereiche zur Holzterrasse hin mit Ausblick nach Süden und Osten in Richtung Kloster Andechs.
Die Küche mit einem sehr großzügigen Wohn- und Essbereich bilden den Lebensmittelpunkt in diesem Haus. Der Wunsch der Bauherren nach großen Fensteröffnungen dort konnte mit einer außergewöhnlich großen Eckverglasung, mit integrierter Hebe- Schiebetüre und Flügeltüre realisiert werden, die einen fließenden Übergang zur Terrasse und unverbauten Blick in die Landschaft schaffen. Die markanten Verglasungen auf der Giebelseite und nach Osten sind gestalterische Elemente und Blickfang zugleich. Durch die Anwendung von Raffstore- Jalousieelementen war eine sehr transparente Architektur, auch bei der gegebenen Nähe zur Straße, dennoch gut umsetzbar.
Das Wohnhaus besticht nicht nur durch seine ästhetischen Gesichtspunkte, sondern vor allem durch das technische Gesamtkonzept und einer Vielzahl an sehr effizienten und besonders energiesparenden Komponenten: Zum Beispiel eine hocheffiziente, vollmodulierende und besonders energiesparende Luft-/ Wasser- Wärmepumpenanlage als zentrales Heizsystem über Fußbodenheizung, die bereits größtenteils über die Photovoltaikanlage betrieben wird. Eine Zentrale Lüftungsanlage, die mit Membran- Wärmetauscher zur hocheffizienten Wärme- und Feuchterückgewinnung sowie einem automatischen Sommerbypass ausgestattet ist. Als zusätzliche Heizquelle in der Übergangszeit wurde ein Heizkaminofen an der Trennwand Wohn-Essbereich zur gegenüberliegenden Treppe zentral im EG positioniert, wodurch die warme Abluft perfekt ins Dachgeschoss verteilt werden kann. Hervorzuheben ist zudem der besonders gute Wert bei der Messung der Luftdichtigkeit nach DIN EN 13829 (Blower- Door- Test) mit 0,63 1/h bei der Umsetzung des Gebäudes, welcher die vorgeschriebenen Anforderungen um mehr als die Hälfte unterschritten hat.
Aus ökologischer Sicht wurden 20 Photovoltaikpaneele im Dach integriert, deren Ertrag den kompletten Gebäude- Strombedarf in jeden Fall übersteigt, weshalb eine Wallbox für das Laden von Elektro-Kraftfahrzeugen schon zur Verfügung steht. Für eine noch effizientere Nutzung des selbst erzeugten Stroms und möglicherweise autarken Stromversorgung ist die Nachrüstung einer Speicherbatterie geplant. Zudem wurde beim Bau eine 6000 Liter Regenwasserzisterne zur Bewässerung des Gartens vorgesehen. Das Büro Architekt Steger wurde darüber hinaus mit der Planung/ Gestaltung des Außenbereichs und der Vergabe der Außenanlagen beauftragt.